Rettungskarten für Elektroautos – Die Helfer in der Not
Von Marco | Stand 01.07.2017 | Lesedauer: 15 min
Von Marco | Stand 01.07.2017 | Lesedauer: 15 min
Nach einem Verkehrsunfall zählt oft jede Sekunde. Die Rettung der Insassen und der Schutz von Menschenleben stehen hierbei an erster Stelle. Aufgrund der vielen Fahrzeugmodelle und der neuen Antriebstechnologien wie Hybrid- oder Elektrofahrzeuge müssen sich Rettungskräfte bei der Bergung immer neuen Herausforderungen stellen. So muss bei schweren Verkehrsunfällen vor der Bergung bekannt sein, wo sich elektrische Komponenten wie z.B. die 12 V Batterie oder der Hochvoltspeicher befinden und wie Leitungen verlaufen. Im Fahrzeug hinterlegte Rettungskarten helfen der Feuerwehr vor Ort, um innerhalb kürzester Zeit eingreifen zu können und somit die Überlebenschancen der Unfallopfer zu erhöhen.
In folgender Übersicht stellen wir eine Datenbank an Rettungskarten für Hybrid- und Elektrofahrzeuge bereit. Somit können Helfer und auch Fahrer schnell auf die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Rettungskarten zugreifen. Sollte ein Fahrzeug nicht aufgeführt sein, schreiben Sie uns gerne einen Hinweis auf unserer Facebookseite mit dem Hinweis #RettungskarteElektroautoauto oder #RettungskarteHybridauto
Rettungskarten-Datenbank für Elektroautos
Da jedes Fahrzeug an einer anderen Stelle Versteifungen und Verstärkungen hat, benötigen Rettungskräfte detaillierte Informationen zu Gefahrenstellen und Besonderheiten eines Fahrzeugs. Fahrzeugspezifische Rettungskarten, welche direkt von den Herstellern bereitgestellt werden, zeigen eine schematische Darstellung des jeweiligen Fahrzeugs und die rettungstechnisch relevanten Bauteile. Informationen über Karosserieverstärkungspunkte bzw. Karosserieversteifungspunkte sowie Ansatzstellen für das Rettungswerkzeug werden ebenfalls aufgezeigt.
Wenn in jedem Fahrzeug eine Rettungskarte und somit ein Leitfaden für Rettungskräfte vorhanden wäre, würde laut der ADAC-Unfallforschung die Zahl der Verkehrstoten in Europa um bis zu 2500 Personen pro Jahr zurückgehen. Um eingeklemmte Personen bei schweren Unfällen zu bergen, setzt die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk (THW) oft schwere hydraulisch betriebene Maschinen als Rettungswerkzeug ein, um sich einen Zugang zur verletzten Person zu verschaffen. Das Erreichen der verletzten Person ist einfacher, wenn ein Rettungsplan vorliegt. Mit den spezifischen Fahrzeuginformationen aus den Rettungsblättern ist es möglich bei den Rettungsarbeiten die Gefährdung des Helfers und das durch die Rettungsaktion entstehende weitere Verletzungsrisikos des Verunglückten, zu minimieren. Um zukünftig Leben zu retten sollte eine Rettungskarte wie auch ein Warndreieck und ein Verbandskasten zur Standardausrüstung im Fahrzeug gehören.
DEKRA Aufkleber „Rettungskarte im Fahrzeug“
ADAC
Auch der ADAC bietet einen kostenlosen Rettungskarten Aufkleber an. Eine Onlinebestellung ist aktuell nicht möglich, jedoch kann der Aufkleber aus einer der vielen ADAC-Geschäftsstellen bezogen werden.
TÜV-Nord
Auch der TÜV-Nord bietet den Aufkleber für die Rettungskarte kostenlos an. Einfach beim nächsten TÜV-Besuch nach dem Aufkleber fragen. Die nächste TÜV-Station finden Sie über den TÜV-Finder.
GTÜ
Bei teilnehmenden GTÜ Partnern ist der Aufkleber vor Ort erhältlich. Hier finden Sie den GTÜ Partner in Ihrer Nähe.
ÖAMTC
Wer in Österreich kostenlos einen Aufkleber mit dem Hinweis „Rettungskarte im Fahrzeug“ möchte, kann bei einer der vielen Anlaufstellen des ÖAMTC anfragen.
Neben der Rettungskarte in Papierform gibt es auch noch die Möglichkeit einen QR Code Aufkleber mit den notwendigen fahrzeugspezifischen Hinweisen an die Frontscheibe zu kleben. Durch Auslesegeräte wie Handys oder Tablets und den entsprechenden Rettungskarten-Apps können die QR-Codes von den Einsatzkräften gescannt werden. Sofern der QR-Code Aufkleber nach dem Unfall noch vollständig sichtbar ist, bietet diese Variante den Rettungskräften eine große Hilfe. Nachdem Scannen des QR-Codes wird automatisch die jeweilige Rettungskarte des Fahrzeugs aufgerufen.
Den Rettungskarten QR-Code Aufkleber gibt es bereits schon für mehrere Fahrzeugmodelle zu kaufen. Mittlerweile gibt es auch Aufkleber mit einem farblichen Rahmen, welcher der Rettungskraft sofort aufzeigt, ob es sich um ein Fahrzeug mit einem alternativen Antrieb handelt. So können z.B. Elektrofahrzeuge und Hybridfahrzeuge durch einen orangefarbenen Rahmen und Autogas oder Erdgas betriebene Fahrzeuge mit einem grünen Rahmen sofort ohne Scannen des Codes identifiziert werden. Im Angebot sind drei QR-Code Aufkleber enthalten. Es wird empfohlen, einen QR-Code Aufkleber auf die Windschutzscheibe zu kleben und die anderen Aufkleber auf der Innenseite des Tankdeckels und auf der B-Säule anzubringen. So erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass Rettungskräfte einen Zugang zum QR-Code haben.
Aktueller Preis und weitere Details zum QR-Code Aufkleber finden Sie hier*.
Viele Rettungskarten Apps sind auch ohne Netzempfang einsetzbar. Nach dem Download der Daten sind die Datenblätter auch offline verfügbar. Hilfskräfte der Feuerwehr und des THWs sollten deshalb auf den Notfall gerüstet sein. Gerade bei Unfällen von Elektroautos ist man als Helfer auf jede Information zum Fahrzeug angewiesen.
Rettungskarten App im iTunes-Store für z.B. Apple iPhone und Apple iPad
Rettungskarten App im GooglePlay-Store für Android-Geräte
Moditech bietet interaktive Grafiken mit Deaktivierungshinweisen an. Sehr interessante Informationen für Einsatzkräfte der Feuerwehr oder dem Technischen Hilfswerk.
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Der Link zum BMW i3 funktioniert nicht.
Diese Seite enthält kein Datum, daher ist nicht klar, wie stark veraltet die Information ist. Gut wäre, wenn pro Fahrzeug oder pro Link ein Datum angegeben wäre.
Gerade bei sicherheitsrelevanten Informationen ist es unverantwortlich, wenn veraltete Informationen gepostet werden. Ein nicht funktionierender Link bedeutet zumindest Zeitverlust beim suchen.
Hallo Andreas,
Danke für deine Rückmeldung! Ich stimme dir zu, unglücklicherweise hat sich die URL zur BMW i3 Rettungskarte geändert. Ich habe den Link zum BMW i3 aktualisiert und das Datum zur Seite und zu den einzelnen Links hinzugefügt.
Viele Grüße
Denis
Vielen Dank, Denis. Jetzt hat’s geklappt mit der i3-Rettungskarte. Noch ein Hinweis zum Datum. Das letzte Zugriffsdatum ist nicht das, was ich gemeint hatte. Sondern eher das Datum, an dem Du den Link gepostet oder zuletzt überprüft hast. Nichts für Ungut. Danke für Deine Arbeit.